Die Ortsgeschichte Sontheims

Urkundlich erwähnt wird Sontheim erstmals im Jahre des Herren 1007. In diesem Jahr beurkundet König Heinrich II., dass er den Ort Suntheim am Fluss Duria dem Bistum Bamberg schenkt. Es ist jedoch nicht eindeutig belegbar, um welches Sontheim es sich hier handelt. Zur damaligen Zeit wurde die Zusam bis Zusmarshausen ,,Zusma“ und von Zusmarshausen bis zur Mündung in die Donau ,,Duria“ genannt; bis heute wird von Zusmarshausen bis Wertingen vom oberen und von Wertingen bis Donauwörth vom unteren Zusamtal gesprochen.

Im Jahre 1104 n. Chr. wird Sontheim einer Besitzauflistung des Bischofs Hermann von Augsburg genannt, der von 1096 bis 1133 das Bistum leitete. In Sontheim bestand wohl seit dem früheren Mittelalter eine niedere Ortsadelsfamilie, da es aber mehrere Ortschaften mit dem Namen Sontheim gibt, ist es äußerst schwierig, die zahlreichen urkundlichen Nennungen richtig zuzuordnen. Vermutlich gab es ein Wasserschloss, dessen Existenz sich aber nur mit dem Flurnamen einer Wiese in einer ehemaligen Zusamschleife mit den ,,Burgwang“ erklären lässt (Burg = festes Haus, Wang = abgebrannt). Aus den Urkunden des Klosters Ulrich und Afra, in dessen Besitz viele Höfe in Sontheim früher waren, werden um 1100 ein Rapoto von Sontheim und ein Kandelhard von Altheim als Zeuge genannt, Erstere wird von den Geschichtsforschern auf Sontheim bezogen.

Im Jahre 1282 schenkte ein Bruno Nobilis de Reisenburg leibeigene Leute mit ihrem Ansitz in Buttenwiesen dem bisher sein Miles (untergebener abhängiger Adeliger) Albert von Suntheim zu Lehen getragen hatte, an den Deutschen Orden.

Im Jahre 1319 wird Sontheim als Suntheim bei Alten, im Jahre 1344 als Suntheim bei der Zusam genannt. 1352 wird im jetzigen ,,Schlossenwinkel“ eine Ortschaft Möris oder Morishofen erwähnt, der Weiler wurde aber von seinen Grundherren bereits 1366 nach Sontheim verlegt.

1401 verkauft Elsbeth von Rechberg, Witwe des Albrecht von Villenbach, damals schon Bürger in Augsburg, neben anderen Dörfern 7 Höfe in Sontheim an den Bürger Ludwig Rudolf in Augsburg. 1489 wurde die Herrschaft Bocksberg, zu der Sontheim damals gehörte, von den Brüdern Gilg und Georg Rither von Bocksberg aufgeteilt. Gilg erhielt unter anderem Sontheim und verkaufte es neben Zusamaltheim, Roggden, Hettlingen und Marzelstetten 1504 an das Hochstift Augsburg, das die niedere Gerichtsbarkeit ausübte.

Das Hochgericht übte Österreich aus, zu dem Sontheim bis 1803 gehörte. Im Jahre 1492 musste jedes Haus (Feuerstellen) einen Gulden Steuer an das Haus Habsburg bezahlen! Wurde das Landgericht und Rentamt (Finanzamt) Wertingen eingeführt, das somit das Hochstiftliche Obervogteiamt Zusamaltheim ablöst. Am 26.12.1805 trat Österreich endgültig die Markgrafschaft Burgen, zu der auch Sontheim gehört, an Bayern ab.             

 

Das Wappen von Sontheim

“Unter rotem Schildhaupt, darin eine goldene Sonne, in Gold ein schreitender schwarzer Steinbock, der eine silberne Sense mit roter Stange hält.”

Der Inhalt des Wappens ist wie folgt zu begründen:
Die Gemeinde Sontheim gehörte früher zu der Herrschaft Bocksberg. Ein Teil dieser Herrschaft wurde 1504 an das Domkapitel Augsburg verkauft, zu diesem Teil gehörte auch Sontheim. So blieb der Ort bis zu Beginn des 19. Jahrhunderts beim Domkapitel Augsburg. Landeshoheitlich unterstand es dem dortigen Hochstift. Das Gemeindewappen zeigt im Schildhaupt die Sonne als Versinnbildlichung des Ortsnamens. Unten erscheint der Steinbock, das Zeichen der Herrschaft Bocksberg.
Wappen_Sontheim

Mehr zur Geschichte Sontheims ist in der Dorfchronik zu lesen. Erhältlich ist diese bei der Gemeindeverwaltung während der üblichen Amtsstunden. (17,50 €)