Die Geschichte der Einöde Gauried

Die Einöde Gauried liegt 1,5 km östlich von Zusamaltheim an der Zusam. Der Ort wird erstmals 1231 als Gugenrieth genannt, was so viel bedeutet wie: Rodung eines Gugo. Der Hof kam 1231 von den Herren von Erringen an das Kloster Sankt Ulrich und Afra in Augsburg, in der frühen Neuzeit aber an das Domkapitel Augsburg. Pfarrlich gehört der Ort zu Zusamaltheim. 250 m östlich vom Hof liegt der mittelalterliche Burgstall „Raunsberg“. *

Der Sage nach stand hier auf dem Raunsberg einst das Schloss des Ludwig von Wirkau. Weil dessen hartherziges Weib einen Bettler vom Hof vertrieb und gar die Hunde auf ihn hetzte, wurde die Burg von diesem verflucht und versank mitsamt ihrer Bewohner in der Erde. Nur der abwesende Burgherr wurde verschont, der bei seiner Rückkehr gelobte, das Unrecht wieder gut zu machen. Er soll seine Besitzungen unter den Bauern aufgeteilt haben,

die dafür nur ein Mal jährlich, an seinem Todestag, in Erinnerung und Mahnung, den Armen der Gemeinde Brot und Geld spenden sollen. Aufzeichnungen darüber gibt es kaum, doch ist die Geschichte der Burg Gisidisi über all die Jahrhunderte erhalten geblieben. Die Bauern aus Hettlingen, Roggden, Zusamaltheim und Sontheim gedenken noch heute des edlen Ritters und bringen am Wirkau-Gedenktag (am Tag nach Dreikönig) ein Geldopfer. Der Burgstall (=Stelle, wo eine Burg steht), ist als Bodendenkmal anerkannt und ausgewiesen.

*Quelle: Der Landkreis Dillingen a.d. Donau in Geschichte und Gegenwart, Ausgabe 2005  
**Erzählt im Buch: „Deine Heimat“  
***Bayerisches Landesamt für Denkmalpflege: www.blfd.bayern.de/